KAFFEEANBAU
Da die Kaffeepflanze nur unter bestimmten Bedingungen wächst, erfolgt der Kaffee Anbau ausschließlich in Ländern rund um den Äquator. Gebiete für den Kaffeeanbau finden sich in Afrika, Asien, Ozeanien, Süd- und Mittelamerika. Alle Kaffeeanbauländer zusammen ergeben den sogenannten Kaffeegürtel. Das größte Gebiet für den Kaffeeanbau ist Brasilien, gefolgt von Vietnam und Kolumbien. Länder wie Äthiopien, Guatemala und Uganda sind ebenfalls bekannt für ihren Kaffeeanbau. Äthiopien gilt als Ursprungsland des Kaffees. Insgesamt gibt es heute weltweit mehr als 50 Kaffeeanbauländer.
Der Kaffeeanbau auf der Plantage
Für den Kaffeeanbau im großen Stil wird der Kaffeestrauch meist durch das Aussäen von etwa acht Wochen altem Saatgut vermehrt. Fünf bis sechs Wochen nach Aussaht pflanzt man die gewachsenen Stecklinge in Einzelbehälter um. Nun gilt es, die Kaffeepflanzen für etwa acht Monate in speziellen Pflanzenschulbeeten zu hegen und zu pflegen bis sie schließlich auf die Plantage umziehen können. Hier werden die Pflanzen regelmäßig beschnitten und auf eine Höhe von 1,5 bis drei Meter gehalten. Nach 3 bis 4 Jahren erreicht die Pflanze ihren optimalen Ertrag, der dann zehn bis maximal 20 Jahre bestehend bleibt. Einmal im Jahr werden die Kaffeepflanzen geerntet. In manchen Kaffeeanbaugebieten auch zweimal.
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Temperatur – nicht zu heiß, nicht zu kalt
Die Temperatur spielt beim Anbau von Kaffee eine entscheidende Rolle. Die Pflanze mag es weder zu heiß, noch zu kalt. Damit Arabica–Pflanzen gut gedeihen, sollte die Durchschnittstemperatur zwischen 18 und 25 Grad Celsius liegen. Temperaturen über 30 und unter 13 Grad Celsius vertragen sie nur schlecht, von Frost ganz zu schweigen. Coffea Robusta ist da etwas widerstandsfähiger. Er kann mit hohen Temperaturen besser umgehen und wächst deswegen auch im Flachland. Arabica–Kaffee gedeiht ausschließlich ab einer Seehöhe von 800 Metern, wo die Temperaturen milder sind. Deswegen wird er auch „Hochlandkaffee“ genannt.
Grundsätzlich gilt: Je kühler es ist, desto langsamer entwickeln sich die Kaffeekirschen am Baum. Das langsamere Wachstum hat den Vorteil, dass sich mehr Aromen in der Bohne ausbilden können, was wiederum dem Geschmack zuträglich ist.
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Regen – nicht viel, aber regelmäßig
Kaffeepflanzen brauchen nicht sonderlich viel Wasser, dafür aber regelmäßig. Dauerregen ist Gift für die Pflanzen, ebenso langanhaltende Dürre. Wobei Coffea Robusta eher regenreiche Gebiete bevorzugt. Arabica–Kaffee kommt mit hohen Niederschlagsmengen nicht so gut zurecht, und auch hohe Luftfeuchtigkeit kann zum Problem werden.
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Witterung – schattig und windstill
Kaffee gehört zu den Nachtschattengewächsen. Direkte Sonneneinstrahlung bedeutet für die Pflanze deswegen Stress, wodurch sie mehr Blüten und folglich auch mehr Früchte produzieren. Das führt dazu, dass der Boden schnell ausgelaugt ist und gedüngt werden muss, was natürlich nicht ideal ist. Deswegen wird Kaffee oft an Hängen oder zwischen anderen Pflanzen angebaut. Dadurch haben es die Kaffeesträucher nicht nur schattiger, sie sind dadurch auch besser vor Schädlingen geschützt. Außerdem hat der Wind weniger Angriffsfläche.
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Boden – gesund und Nährstoffreich
Ein weiterer wichtiger Faktor beim Kaffeeanbau ist der Boden. Kaffeepflanzen brauchen für ihr Wachstum viele Nährstoffe, zudem sollte der pH–Wert der Erde bei einem Wert von 5 liegen. Besonders gut sind daher Böden mit vulkanischem Ursprung für den Kaffeeanbau geeignet. Das ist in Äthiopien oft der Fall, aber auch in Brasilien.
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Zeit – Qualität entsteht nicht über Nacht
Man sieht: Kaffee anzubauen ist ziemlich aufwändig, wie Weinstöcke zu kultivieren. Die laufende Betreuung ist zudem arbeits- und zeitintensiv. Kaffeepflanzen bringen nach 3–4 Jahren die ersten Erträge. Nach 6–8 Jahren erreichen die Bäume dann ihr maximales Produktionsvermögen. Überschreitet sie die Altersgrenze von 20 Jahren, gehen die produzierten Mengen wieder zurück. Normalerweise gibt es eine Kaffeeernte pro Jahr. In Regionen, die sich durch einen klaren Unterschied zwischen Trocken– und Regenzeiten auszeichnen, gibt es dann einen Haupt– und eine Nebenernte.
Die Ernte
Bei hochwertigem Kaffee setzt der Bauer auf die Picking Methode, jede reife Kirsche wird einzeln mit der Hand gepflückt. Nur so kann er die gewünschte Qualität garantieren. Diese Ernte Methode benötigt sehr viel Zeit und Geduld.